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Wärmeversorgung östliche Hafencity Hamburg

Das Projekt Wärmeversorgung östliche Hafencity Hamburg ist ein eindrucksvolles Beispiel für langanhaltende Zusammenarbeit und technische Herausforderungen. Im Jahr 2011 erhielt die damalige Firma Dalkia, heute bekannt als enercity contracting GmbH, den Zuschlag von der Stadt Hamburg für die Wärmeversorgung in der östlichen Hafencity. Dieser Auftrag kam zustande, da wir bereits zu dieser Zeit enge Beziehungen zu Dalkia unterhielten und die Expertise besaßen, dieses riesige Projekt gemeinsam zu planen und umzusetzen.

Das Projekt war monumental in seinem Umfang und erstreckte sich über rund 6.000 Meter Rohrleitungen in den Dimensionen DN 65 bis DN 400. Zusätzlich mussten diverse Hausanschlüsse im damaligen Bestand realisiert werden. Bis heute sind wir aktiv an dieser Maßnahme beteiligt und stellen sicher, dass alle Hausanschlüsse für die neuen Gebäude gelegt werden, die im Zuge des völlig neuen Hamburger Stadtteils errichtet werden.

Beeindruckend ist die Tatsache, dass dieses Projekt bereits seit 22 Jahren läuft, und es scheint immer noch kein Ende in Sicht zu sein. Eine der größten Herausforderungen des Projekts liegt im Bereich der Zweibrückenstraße, wo die Leitung in der Tiefenlage unter dem Einfluss des Tidenhubs der Elbe steht. Um dieses Problem zu bewältigen, entwickelten wir eine einzigartige Lösung. Wir nähten von Hand und unter Zuhilfenahme einer eigens angeschafften Jutesacknähmaschine einen etwa 200 Meter langen und 3 Meter breiten Sandsack. Dieser Sandsack diente als Ballast für die Leitung und ermöglichte es, den Einfluss der Gezeiten zu kompensieren.

Neben der technischen Komplexität des Projekts gab es noch eine interessante Anekdote zu verzeichnen. Im August 2020 diente unsere Baustelle als Kulisse für den Film „Großstadtrevier: HH St. Pauli, 6 Uhr 07“. Dies verdeutlicht einmal mehr die Einzigartigkeit und Bedeutung dieses langjährigen Projekts in der östlichen Hafencity Hamburg.

Hafentunnel Bremerhaven

Das Neubauprojekt des etwa 1700 Meter langen Hafentunnels in Bremerhaven stellt zweifellos ein bedeutendes Infrastrukturvorhaben im Bundesland Bremen dar. Ziel dieses Projekts ist die Anbindung des Hafengebiets von Bremerhaven an die Autobahn A27, mit dem Hauptaugenmerk auf der Entlastung der Anwohner in dieser Region. Die Bauarbeiten erstreckten sich über einen Zeitraum von 2014 bis 2023 und erforderten den Einsatz einer breiten Palette von Baugeräten, angefangen bei Minibaggern für Versorgungsleitungen und Hausanschlüsse bis hin zu 20-Tonnen-Kettenbaggern für die Umlegung von Wassertransportleitungen und Gashochdruckleitungen.

Ein entscheidender Aspekt dieses Projekts bestand darin, die kontinuierliche Versorgungssicherheit für die Bewohner sicherzustellen. Dies erforderte den Rückbau, die provisorische Umlegung und die Neuverlegung von Gas-, Wasser-, Strom- und Kommunikationsleitungen. Während des gesamten Bauprozesses waren zeitweise bis zu zehn Mitarbeiter gleichzeitig auf der Baustelle tätig.

Eine der größten Herausforderungen stellte die geografische Ausrichtung der Stadt Bremerhaven dar, die von Nord nach Süd verläuft, während der Tunnel von Ost nach West verläuft. Dies führte dazu, dass der Tunnel sämtliche Versorgungsstraßen durchschnitten hat. Da der Tunnel in offener Bauweise errichtet wurde, mussten sämtliche Versorgungssysteme, angefangen bei den Hausanschlüssen bis zu den Transportleitungen, getrennt, umgelegt und nach Fertigstellung des Tunnels wiederhergestellt werden. Dies war eine immense Aufgabe, die ständige Abstimmungen und flexible Arbeitseinsätze erforderte, manchmal sogar Nacharbeiten. Insbesondere die Knotenpunkte Langener Landstraße und Gummiweg stellten enorme Herausforderungen dar.

In der Langener Landstraße mussten zahlreiche Leitungssysteme (z.B. Wasserleitungen DN400/DN325/DN150, Gasleitungen DN200 Stahl, Stromkabel von 1-20 kV) erhalten bleiben, da die Verkehrsader unbedingt aufrechterhalten werden musste. Eine temporäre Behelfsbrücke wurde über die spätere Tunneltrasse gebaut, an die vorübergehend alle Versorgungssysteme angeschlossen und später wieder demontiert wurden. Dies erforderte eine enge Zusammenarbeit mit dem Brückenbauer bei der Errichtung der Brückenwiderlager und beim Einheben der Brücke.

Im Gummiweg war es notwendig, einen Düker mit einer Wasserleitung DN400, einer Gashochdruckleitung DN200 und einem Mittelspannungssystem mit einer Überdeckungshöhe von 4 Metern zu verlängern, um Platz für die Tunnelrampe zu schaffen. Die Planung und der statische Nachweis der Baugrubenspundung wurden vollständig durch BHK durchgeführt, was die zeitnahe Umsetzung der Arbeiten begünstigte. Hier wurde die Entscheidung getroffen, eine Baugrubenspundung durchzuführen. Aufgrund der Nähe eines Brückenbauwerks wurden die Spundbohlen mithilfe eines ABI-Teleskopmäklers in den Baugrund gerüttelt und später wieder herausgezogen. Die Baugrube wurde in zwei Schritten erstellt, wobei im ersten Schritt der Aushub auf Gurtungstiefe erfolgte und die Gurtung eingebaut wurde. Im zweiten Schritt wurde der Aushub auf Endtiefe durchgeführt, und die Leitungen wurden umgelegt. Dabei wurde die Wasserleitung DN400 in einem Schutzrohr DN700 und die Gashochdruckleitung DN200 in einem Schutzrohr DN300 verlängert. Sowohl die Medienleitung als auch die Schutzrohre wurden in der vorgegebenen Tiefe verlängert, um die reibungslose Funktion der Versorgungssysteme zu gewährleisten.

BAB 281 Bündelungstrasse + Airbus

Das Projekt zur Verlängerung der Stadtautobahn A 281 im Land Bremen ist ein bedeutendes Infrastrukturprojekt, das die bestehende Autobahn von ihrem jetzigen Endpunkt in der Nähe des Airbuswerks bis zur A 1 erweitert. Diese Erweiterung ist Teil eines wichtigen Vorhabens, da sie nach ihrer Fertigstellung zusammen mit dem Wesertunnel Bremen einen Ring um Bremen im nördlichen Bereich der stadtbremischen Häfen und Gröpelingen schließen wird.

Unser Beitrag zu diesem Projekt umfasst die Umverlegung von verschiedenen Versorgungsleitungen, darunter Gas, Wasser, Strom und Kommunikationsleitungen. Die Bauzeit erstreckt sich von 2022 bis voraussichtlich 2028. Während dieser Zeit setzen wir eine breite Palette von Geräten ein, die je nach Arbeitsaufgabe variieren. Dies reicht vom Minibaggern für Versorgungsleitungen und Hausanschlüssen bis zum 20-Tonnen-Kettenbagger für die Umlegung von Wassertransportleitungen und Gashochdruckleitungen.

Unsere BHK-Mitarbeiter sind äußerst flexibel und haben in Spitzenzeiten gleichzeitig mit bis zu zwölf Personen auf der Baustelle gearbeitet. Dies war notwendig, um die engen Abstimmungen mit der DEGIS und ihren Nachunternehmern, insbesondere Matthäi, sicherzustellen. Gleichzeitig mussten wir die Belange des KMB und des Airbuswerks Bremen berücksichtigen. Die enge Zusammenarbeit und flexible Einsatzplanung waren entscheidend, um den reibungslosen Ablauf des Gesamtprojekts für alle beteiligten Unternehmen sicherzustellen. Zeitweise wurde auch Nacharbeit benötigt.

Besonders herausfordernd war die Querung der bereits vorhandenen A 281 zum Airbuswerk. Ein weiterer kritischer Abschnitt des Projekts war der Bereich Neuenlander Ring. Die Anschlussleitungen für das Airbuswerk, darunter eine Wasserleitung DN 150, eine Gas-HD-Leitung DN 150 und zwei 10-kV-Mittelspannungssysteme, mussten so umverlegt werden, dass sie später nicht mit den Fundamenten der neuen Autobahn in Konflikt geraten. Die spätere Autobahn wird in diesem Bereich auf einer Ständerkonstruktion geführt. Um dies zu erreichen, wurden die zwei 10-kV-Systeme und die Gas-HD-Leitung unter der bestehenden Autobahnrampe mit Hilfe von HZ-Bohrungen verlegt. Der Rohreinzug der Stahl-Gas-Leitung, die mit einem GFK-Mantel verstärkt ist, konnte nur nachts erfolgen, da eine Vollsperrung des Neuenlander Rings erforderlich war, um den bereits vorgeschweißten und von der Qualitätskontrolle abgenommenen Rohrstrang einzuziehen.

Ein weiterer wichtiger Abschnitt war die Bündelungstrasse, bei der Versorgungsleitungen zwischen der Kattenturmer Heerstraße und der Neuenlander Straße umverlegt wurden. Diese Leitungen umfassten eine Trinkwasserleitung DN 400, eine Gas-HD-Leitung DN 300, eine Gas-ND-Leitung DN 150 sowie verschiedene Kabelmedien von TK über 1 kV bis 10 kV in einem 12er Rohrbündel. Die besonderen Herausforderungen bestanden darin, die Leitungen durch ein einbauseitig erstelltes „setzungsfreies“ Bauwerk unter der zukünftigen Autobahn zu führen und erfolgreich an das Bestandsnetz anzuschließen.

Insgesamt ist die Verlängerung der A 281 ein komplexes Infrastrukturprojekt, das eine enge Zusammenarbeit, flexible Lösungen und technisches Know-how erfordert, um die Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.