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Hafentunnel Bremerhaven


Das Neubauprojekt des etwa 1700 Meter langen Hafentunnels in Bremerhaven stellt zweifellos ein bedeutendes Infrastrukturvorhaben im Bundesland Bremen dar. Ziel dieses Projekts ist die Anbindung des Hafengebiets von Bremerhaven an die Autobahn A27, mit dem Hauptaugenmerk auf der Entlastung der Anwohner in dieser Region. Die Bauarbeiten erstreckten sich über einen Zeitraum von 2014 bis 2023 und erforderten den Einsatz einer breiten Palette von Baugeräten, angefangen bei Minibaggern für Versorgungsleitungen und Hausanschlüsse bis hin zu 20-Tonnen-Kettenbaggern für die Umlegung von Wassertransportleitungen und Gashochdruckleitungen.

Ein entscheidender Aspekt dieses Projekts bestand darin, die kontinuierliche Versorgungssicherheit für die Bewohner sicherzustellen. Dies erforderte den Rückbau, die provisorische Umlegung und die Neuverlegung von Gas-, Wasser-, Strom- und Kommunikationsleitungen. Während des gesamten Bauprozesses waren zeitweise bis zu zehn Mitarbeiter gleichzeitig auf der Baustelle tätig.

Eine der größten Herausforderungen stellte die geografische Ausrichtung der Stadt Bremerhaven dar, die von Nord nach Süd verläuft, während der Tunnel von Ost nach West verläuft. Dies führte dazu, dass der Tunnel sämtliche Versorgungsstraßen durchschnitten hat. Da der Tunnel in offener Bauweise errichtet wurde, mussten sämtliche Versorgungssysteme, angefangen bei den Hausanschlüssen bis zu den Transportleitungen, getrennt, umgelegt und nach Fertigstellung des Tunnels wiederhergestellt werden. Dies war eine immense Aufgabe, die ständige Abstimmungen und flexible Arbeitseinsätze erforderte, manchmal sogar Nacharbeiten. Insbesondere die Knotenpunkte Langener Landstraße und Gummiweg stellten enorme Herausforderungen dar.

In der Langener Landstraße mussten zahlreiche Leitungssysteme (z.B. Wasserleitungen DN400/DN325/DN150, Gasleitungen DN200 Stahl, Stromkabel von 1-20 kV) erhalten bleiben, da die Verkehrsader unbedingt aufrechterhalten werden musste. Eine temporäre Behelfsbrücke wurde über die spätere Tunneltrasse gebaut, an die vorübergehend alle Versorgungssysteme angeschlossen und später wieder demontiert wurden. Dies erforderte eine enge Zusammenarbeit mit dem Brückenbauer bei der Errichtung der Brückenwiderlager und beim Einheben der Brücke.

Im Gummiweg war es notwendig, einen Düker mit einer Wasserleitung DN400, einer Gashochdruckleitung DN200 und einem Mittelspannungssystem mit einer Überdeckungshöhe von 4 Metern zu verlängern, um Platz für die Tunnelrampe zu schaffen. Die Planung und der statische Nachweis der Baugrubenspundung wurden vollständig durch BHK durchgeführt, was die zeitnahe Umsetzung der Arbeiten begünstigte. Hier wurde die Entscheidung getroffen, eine Baugrubenspundung durchzuführen. Aufgrund der Nähe eines Brückenbauwerks wurden die Spundbohlen mithilfe eines ABI-Teleskopmäklers in den Baugrund gerüttelt und später wieder herausgezogen. Die Baugrube wurde in zwei Schritten erstellt, wobei im ersten Schritt der Aushub auf Gurtungstiefe erfolgte und die Gurtung eingebaut wurde. Im zweiten Schritt wurde der Aushub auf Endtiefe durchgeführt, und die Leitungen wurden umgelegt. Dabei wurde die Wasserleitung DN400 in einem Schutzrohr DN700 und die Gashochdruckleitung DN200 in einem Schutzrohr DN300 verlängert. Sowohl die Medienleitung als auch die Schutzrohre wurden in der vorgegebenen Tiefe verlängert, um die reibungslose Funktion der Versorgungssysteme zu gewährleisten.